40 Jahre in derselben Unternehmung – geht das? Ernst Lüthi beweist es und erzählt im Interview über seine Erfahrungen, Hürden, Motivation und vieles mehr.
Treffpunkt Werkhof GLB Thun/Oberland
Über Ernst Lüthi
Beruf: Magaziner
Arbeitsort: Gwatt
In der GLB seit: Mai 1981
Alter: 57 Jahre
Wie bist du zu dieser Position gekommen?
Nach meinen 2 Lehrjahren als Landwirt wurde ich am 1. Mai 1981 als Handlanger bei der GLB eingestellt. Der damalige Vorgesetzte der Baumeister, Walter Finger, fragte mich nach 2,5 Jahren, ob die Arbeit als Magaziner etwas für mich wäre. Ich habe nur zweimal nein gesagt, beim dritten Mal kam dann die Zusage. So startete meine Laufbahn bei der GLB.
Während diesen 40 Jahren hat sich viel verändert, meine Funktion ist mittlerweile viel anspruchsvoller und vielseitiger geworden.
Was ist dein Rezept für 40 Jahre erfolgreiches Schaffen beim selben Arbeitgeber?
Es ist alles eine Sache der Einstellung. Auch ich habe manchmal mit dem Gedanken gespielt, Arbeitgeber zu wechseln. Nicht, weil es mir nicht mehr gefallen hat, sondern weil ich gerne Veränderungen habe. Die Vielseitigkeit meines Jobs und auch die der GLB hat mich aber von einem Wechsel abgehalten. Darum ist mein Rezept, stets offen zu bleiben für Neues.
Was ziehst du für ein Fazit?
Aus den 40 Berufsjahren kann ich mitnehmen, dass es stets ein Geben und ein Nehmen ist. Heutzutage erwarten Arbeitnehmende leider viel zu viel, ohne wirklich zu geben. Meiner Meinung nach ist auch in der Berufswelt ein beidseitiges Verhältnis gefragt – ich leiste gerne etwas für meinen Lohn! Ausserdem bin ich der GLB sehr dankbar. Sie war in den vergangenen Jahren stets eine zuverlässige Arbeitgeberin. Dies ist nicht selbstverständlich und ich schätze die Unternehmung sehr.
Würdest du rückblickend etwas anders machen?
In Bezug auf den Job würde ich nichts anders machen. Meine Einstellung oder besser gesagt mein Verhalten würde ich mittlerweile jedoch ändern. Früher habe ich Anregungen und Ratschläge nicht als diese angesehen, viel eher als Vorwurf oder Tadel. Infolgedessen habe ich mich dieser Kritik verschlossen und konnte gutgemeinte Ratschläge nicht annehmen. Ich war nämlich nicht immer der Meinung, dass Veränderungen Chancen sind. Diese Ansicht konnte ich erst während meinen Berufserfahrungen erwerben.
Wie motivierst du dich?
Ob Kundschaft oder Mitarbeitende, ich helfe immer, wenn es mir möglich ist. Diese Hilfeleistung ist nicht nur mein Ziel, sondern zugleich meine Motivation. In meiner Laufbahn habe ich bereits 12 Mitarbeitende als Magaziner eingeschult. Allen habe ich dasselbe auf den Weg mitgegeben: «Du muesch diner Ouge überau ha, dis Umfäud im Blick ha u reagiere!»
Was ist das Verrückteste, das du bisher in deinem Leben gemacht hast?
Als meine Tochter in Argentinien lebte, besuchten meine Frau und ich sie einige Male. Dass ich solche Reisen jemals erleben würde, hätte ich nie gedacht! Das Leben dort in der Provinz Misiones war für mich sehr eindrücklich. Die Menschen sind im allgemeinen arm, aber mit unserer Gesellschaft verglichen glücklicher und dankbarer. Der Lebensstil «von der Hand in den Mund» hat zum Denken angeregt, besonders wenn man in die Schweiz zurückkommt und über unsere «ach so grossen Probleme» diskutieren soll.
Herzliche Gratulation von der GLB!
Der Werkhof Gwatt ist wahrscheinlich das zweite Wohnzimmer von Ernst. Er kennt jeden und alles. Es ist klar zu sehen, dass er den Kontakt zu Mitarbeitenden sowie auch Kundschaft schätzt. Seine Hilfsbereitschaft zeichnet ihn aus – aber immer mit einer gewissen Strenge. Auf dem gesamten Areal ist nämlich Ordnung angesagt. Maschinen und Material sind immer in einem Topzustand. «Aschi» setzt seine Arbeit stets gewissenhaft und zuverlässig um – die GLB sagt DANKE für die 40 wertvollen Jahre!
Bist auch du an einem Job mit Zukunft in einem tollen Team interessiert? Dann melde dich bei uns!