Was tun, wenn Zuhause alle Stricke reissen? Viele Kinder und Jugendliche stehen vor dieser Herausforderung und suchen nach einem Ort, der Unterstützung, Gemeinschaft und Perspektiven bietet. In einer einzigartigen Projektwoche haben wir zusammen mit den engagierten Schülerinnen und Schülern der WOLEG genau das ermöglicht. Gemeinsam haben wir nicht nur Pflanzen in die Erde gebracht, sondern auch neue Hoffnung gesät und gezeigt, wie Bildung und praktische Arbeit Hand in Hand gehen können, um jungen Menschen neue Wege zu eröffnen.
WOLEG AG im Fokus
Starten wir von vorne. Wer ist die WOLEG AG überhaupt? Die WOLEG AG ist eine Non-Profit und steuerbefreite sozialpädagogische Einrichtung im bernischen Oberaargau. Sie konzentriert sich auf betreutes Wohnen, Sonderschulbildung und Arbeitsintegration für Kinder und Jugendliche mit besonderen Bedürfnissen. WOLEG arbeitet eng mit lokalen Behörden zusammen, um gezielte Bildungs- und Arbeitsprogramme anzubieten, die auf die Integration in die Gesellschaft und den Arbeitsmarkt abzielen.
Soziales Engagement als Projektidee
Die Idee der Projektwoche ist, den verwilderten Garten neu zu gestalten. Und hier kommt der Gartenbau der GLB ins Spiel: Wir dürfen die Kinder und Jugendliche tatkräftig beim Projekt unterstützen, indem wir unser Fachwissen, die nötigen Werkzeuge und zwei unserer Mitarbeitenden zur Verfügung stellen. Gleichzeitig können die Schülerinnen und Schüler selbst mit anpacken und einen Bezug zu Natur und Materialien schaffen.
Ohne Sponsoren geht nichts
Weiter wurde die Projektwoche von bagger.ch mit ihrem Bagger sowie der Anderegg Baumschule mit einem persönlichen Crashkurs bei ihnen vor Ort unterstützt. Herzlichen Dank für diese wertvolle Unterstützung – ohne euch wäre dieses Projekt nicht möglich gewesen! Ihre Hilfe hat einen entscheidenen Beitrag geleistet, um den Schülerinnen und Schüler eine unvergessliche und bereichernde Erfahrung zu ermöglichen.
Tatkräftig mitanpacken: Es geht los!
Die Projektwoche steht an: Es wird geschaufelt, geschwitzt, Kies verteilt, gebaggert, Winkelplatten verlegt und vieles mehr. So erhalten die Schülerinnen und Schüler einen wertvollen Einblick in den Berufsalltag eines Gartenbauprofis. Innerhalb einer Woche entsteht eine Wohlfühloase für alle und das Schönste daran: Jede einzelne Hand dieser Schule hat einen Stein dieses Projekts gesetzt.
Selbstvertrauen dank vollendeter Aufgaben
Der zuständige Sozialarbeiter Marc Hofer, seit vier Jahren Team der WOLEG und Beauftragter für Werkplatz und Krisenintervention, lobt die Zusammenarbeit mit der GLB. Die Schülerinnen und Schüler hätten durch dieses Projekt erkannt, welche Fähigkeiten sie besitzen. Durch die schwierigen Umstände der Kinder müssen diese tatsächlich erst zum Leben erweckt werden, denn im Alltag können die Jugendlichen ihre Selbstwirksamkeit teils nicht erfahren. In der Projektwoche hätten sie diese wichtigen Erfahrungen gemacht.
Wenn etwas Neues entstehen soll, muss Altes entfernt werden. Tatkräftig mitzuwirken ist eine enorm wichtige Erfahrung für die Kinder und Jugendlichen.
Unterschiedliche Voraussetzungen = unterschiedliche Herausforderungen
Die körperlichen Voraussetzungen der Jugendlichen zwischen 4 und 16 Jahren waren sehr unterschiedlich. Daher war es unabdingbar, sämtliche Aspekte der Arbeitssicherheit zu beachten. Kurzerhand hielten wir eine SUVA-Schulung ab und die GLB hat den Kindern und Jugendlichen Leuchtwesten und Helme zur Verfügung gestellt.
Engagiert schon vor der Projektwoche
Marc Hofer schätzt das Engagement der GLB: «Bereits vor drei Jahren konnten wir erfolgreich einen Jugendlichen für eine Ausbildung im Gartenbauteam der GLB motivieren. Nach anfänglichen Bedenken macht «Phippu» heute einen super Job und steht kurz vor den Abschlussprüfungen.»
Wir hoffen, auch zukünftig weitere Schulabgänger für eine Schnupperlehre oder Ausbildung bei der GLB zu begeistern.
Persönliche Herzensangelegenheit
Christian Brader, Fachleiter Gartenbau, gefiel die Idee der Gartenbau-Projektwoche. Christian ist es persönlich sehr wichtig, die Jugendlichen bei ihrer Arbeit und ihren Erfahrungen zu unterstützen und gemeinsam mit ihnen ihr Paradies zu schaffen, damit sie sich darin wohlfühlen. Die Woche war für alle Beteiligten ein voller Erfolg, alle konnten profitieren.
Die Zusammenarbeit mit den Jugendlichen und meinem Team funktionierte vorbildlich. Ich habe das Glück, mit motivierten und grossartigen Menschen zusammen zu arbeiten.
Christian Brader, Fachleiter Gartenbau
Belohnung für die harte Arbeit
Auch das Vergnügen kam nicht zu kurz. Als krönender Abschluss besuchten wir die Baumschule Anderegg in Langenthal und erfuhren viele spannende Fakten über die Pflanzenwelt und die Botanik. Die Kinder erlebten eine herausfordernde und spannende Zeit und konnten zudem den Garten- und Landschaftsbau und die Ausbildungsmöglichkeiten bei der GLB kennenlernen.
Herzlichen Dank an alle, die zum Erfolg von diesem Projekt der Kinder und Jugendlichen der WOLEG beigetragen haben.
