Geothermie – Heizen mit Erdwärme

Das hat es mit dem ökologischen Trend der Geothermie auf sich und dieses Potenzial für die Zukunft steckt hinter dem Begriff.

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Erdwärme ist die wirtschaftlichste und effizienteste Heizmethode – langfristig wird mit keinem anderen System so günstig geheizt. Wenig erstaunlich also, dass Geothermie zum neuen Trend wird. Das Potenzial für die Zukunft? Unerschöpflich!

 

Was ist Geothermie?

Geothermie wird auch als Erdwärme bezeichnet, was die Wärme im Erdinneren ist. Durch die konstante Temperatur ist die Nutzung dieser Wärme sehr vielseitig. Schon nach wenigen Metern wird die Erdwärme erreicht, diese zieht sich mehrere Kilometer ins Erdinnere hinein.

 

Ein grosser Vorteil der Erdwärme ist die Unabhängigkeit der Saison. Gewonnen wird die Wärme aus unterschiedlichen geologischen Schichten. Eine direkte Nutzung der Erdwärme kann ab 1’000 Metern erzielt werden, ohne dass eine Wärmepumpe installiert werden muss. Die Vielseitigkeit der Heizungsarten mit Erdwärme ist gross, auch in Hinblick mit Kombination aus Solarenergie oder Photovoltaik.

 

Wie viel kostet eine Erdwärmeheizung?

Der Preis gestaltet sich aus unterschiedlichen Faktoren, welche die Heizung ausmachen.

  • Welcher Leistungsbedarf der Heizung ist für das Eigenheim nötig? 
  • Welche Nebenarbeiten (z.B. Rückbau bestehender Heizung) fallen an?
  • Wie viele Bohrmeter werden benötigt?
  • Welche Länge benötigen die Leitungen?
  • Wie gross ist die Distanz der Bohrpunkte zur neuen Heizung?

 

Dies sind nur Beispiele für Eckdaten, welche die Preisspanne von CHF 50'000 bis zu CHF 120'000 begründen.

 

Wann lohnt sich eine Erdwärmeheizung?

Es gibt verschiedene Punkte, wann sich eine solche Heizung lohnt:

  • Wenn aktuell noch eine Ölheizung eingebaut ist.
  • Wenn die bestehende Heizung in die Jahre gekommen ist und nicht mehr reibungslos läuft oder das Risiko besteht, dass diese aussteigt. 
  • Wenn die Amortisationsrechnung für die neue Heizung über mindestens 20 Jahre gemacht werden kann.

 

Übrigens: Die Lebensdauer einer Erdsonde beträgt zwischen 50 bis 80 Jahre. Muss nach 15 bis 20 Jahren die Wärmepumpe ersetzt werden, kann die Bohrung mit der Erdsonde weiterhin gebraucht werden.

 

Wie tief muss für Erdwärme gebohrt werden?

Im ersten Schritt muss die zu beheizende Fläche bzw. das Volumen eruiert werden. Diese Angaben führen zur Berechnung der Leistung, welche die Heizung aufweisen muss. Dies ergibt die Tiefe, welche mit der Bohrung erreicht werden muss. Daraus ergibt sich meist ein Wert von 120 bis 240 Meter (bei mehr Tiefe werden mehrere Bohrungen benötigt). 

 

Was ist der Unterschied zwischen Erdsonden-Bohrung und Tiefenbohrung?

Wie bei der Frage «Wie tief muss gebohrt werden?» bereits beantwortet wurde, wird eine Erdsonden-Bohrung in der Regel bis 240 Meter durchgeführt. Falls eine tiefere Bohrung benötigt wird, kommt eine zweite oder mehrere Bohrungen zum Zug. Grundsätzlich sind alle Bohrungen, welche tiefer als 500 Meter sind, als Tiefenbohrung bezeichnet.

 

Ist eine Erdwärmeheizung immer sinnvoll?

Der ökologische Trend steigt stetig an und setzt gewisse Anforderungen an bautechnische Massnahmen. In der heutigen Zeit wird es immer wichtiger, dass alte Heizungssysteme wie Öl-/Gas- oder gar Elektroheizungen durch CO2-neutrale Heizsysteme ersetzt werden. Dies ist nicht nur positiv für die einheimische Tier- und Pflanzenwelt sondern auch wertsteigernd für Ihre Liegenschaft. Ausserdem werden die Heizkosten gesenkt.

 

Beim Wechsel auf eine ökologische Heizung (beispielsweise von einer Ölheizung auf eine Wärmepumpe) profitieren Sie von Förderbeiträgen. Weitere Informationen finden Sie in diesem Artikel: «Heizung ersetzen und Fördergeld bekommen».


Ein weiterer Vorteil ist das wartungsarme System einer Wärmepumpe sowie der geringe Platzbedarf. All diese Punkte begünstigen den Entscheid zum Heizen mit Erdwärme.

 

In Kombination mit einer Photovoltaikanlage wird eine Wärmepumpenheizung noch ökologischer, da der Strom für den Heizbetrieb dank der Sonne gewährleistet wird. Im Sommer wird zwar keine Wärme für das Beheizen der Räumlichkeiten benötigt, jedoch für das Erwärmen des Wassers im Boiler.

 

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