In diesem Bericht dreht sich alles rund um Lebenszykluskosten von Wärmeerzeugungen. Was genau sind Lebenszykluskosten und wie können diese berechnet werden? Erfahren Sie es hier.
Lebenszykluskosten – Fokus Heizung
Anschaffungskosten
Egal für welchen Kauf wir uns entscheiden, die Anschaffungskosten finden wir meist rasch heraus. Es gibt Katalogpreise oder auch einfach durch eigene Recherche im Internet. Was ist jedoch, wenn es sich um Anschaffungskosten einer neuen Heizung oder Ersatzheizung handelt? Eine Beratung vom Profi ist wohl unabdingbar. Das ist auch wirklich empfehlenswert aufgrund der Vielfältigkeit an Variationen und Kombinationen.
Wie bei jedem Kauf stellen sich auch bei Heizungen die folgenden Fragen:
- Was benötige ich überhaupt?
- Welchen Verbrauch hat das Haus oder die Wohnung?
- Wo steht die Liegenschaft?
- Welche Möglichkeiten stehen gemäss Verordnungen und Gesetzen zur Verfügung?
- Welche Vorstellungen habe ich als Bauherrschaft von einer neuen Heizung?
Vorinformationen einholen
Für eine ungefähre Vorstellung der Anschaffungskosten, gibt es einige Internetseiten, welche diese Informationen offen kundtun. Dies sind jedoch Preise ohne Analyse der oben erwähnten Punkte. Also aufgepasst: Zu den Anschaffungskosten gehören auch Einbau und Inbetriebnahme sowie Drittleistungen von Elektroinstallateuren oder Maurern. Diese sind nicht zu unterschätzen und werden in den Offerten mehrheitlich klar ausgewiesen. Damit ergibt sich ein etwas anderes Bild der Gesamtkosten der Anschaffung.
Konkrete Beispiele mit GLB Erfahrungswerten
- Einfamilienhaus Sanierung bestehende Ölheizung in eine Luft/Wasser Wärmepumpe: CHF 49'000*
- Einfamilienhaus Sanierung bestehende Ölheizung in eine L/W WP & Erdsonde WP: CHF 68'500*
- Einfamilienhaus Sanierung bestehende Ölheizung in eine Pellet-Heizung: CHF 46'000*
- Doppeleinfamilienhaus Sanierung bestehende Ölheizung in eine L/W WP & Erdsonde WP: CHF 80'000*
* In den Kosten sind die Inbetriebnahme und alle Drittleistungskosten bereits eingerechnet.
Lebensdauer
Es gibt bereits einige Studien, welche sich mit der Lebensdauer von Heizungen beschäftigen. Die meisten Wärmeerzeuger haben eine erwartete Lebensdauer von gut 20 Jahren. Natürlich bestätigen die Ausnahmen schlussendlich die Regel.
Annuitätenfaktor bzw. Kapitalkosten
Für eine Anschaffung einer neuen Heizung fliesst Kapital vom Konto der Bauherrschaft weg. Somit ist das Kapital gebunden und nicht mehr frei zur Verfügung. Es kann auch nicht mehr angelegt werden. Das Motto «Nach dem Kauf ist vor dem Kauf» gilt auch bei einer Heizung. Bereits ab Inbetriebnahme der neuen Heizung ist es ratsam, wieder etwas Geld zu Seite zu legen, damit in 20 bis 30 Jahren wieder genügend Kapital zur Verfügung steht, um sich eine Ersatzheizung leisten zu können. Bei einer guten Beratung werden diese Kosten aufgezeigt.
Wartungs- und Reparaturkosten
Die meisten Heizungen haben tiefe Wartungskosten. Die Reparaturkosten sind hingegen höher. Beispielsweise muss bei einer Störung der Luft-Wasser-Wärmepumpe (Wärmestau oder falsche Druckverhältnisse) zwingend der Technikdienst gerufen werden. Solche anfallende Kosten können und sollten budgetiert werden, damit genau diese Überraschungen zu vorhersehbaren Kalkulationen werden. Diese und so ähnliche Fragen beantworten Ihre Heizungsfachleute auf Ihren spezifischen Fall. Sie haben bereits Erfahrungswerte, die sie in Ihre Beratungen einfliessen lassen.
Effizienz/Wirtschaftlichkeit
Nicht nur die Anschaffungskosten zählen für den Entscheid einer entsprechenden Heizung, sondern auch die Effizienz und die erwartete Wirtschaftlichkeit des Wärmeerzeugers. Dabei spielt die Marktwirtschaft des eigenen Landes sowie der globale Energiemarkt eine wichtige Rolle.
Vergleichen wir die Preise der letzten 40 bis 60 Jahre, sehen wir, dass nebst der Kohle alle Energierohstoffe im Preis gestiegen sind. Steigt die Nachfrage und die Abgaben vom Bund, steigen auch die Preise. Ein gutes Beispiel dafür sind die Holzpellets. Die Preise sind mit der zunehmenden Nachfrage um einiges gestiegen. Daher ist nur eine Momentaufnahme betreffend Preise wirklich aussagekräftig.
Prognosen für die Zukunft sind einfach nur Prognosen – also Annahmen aufgrund von Vergangenheit/Erfahrung sowie der Einschätzung, was in Zukunft sein könnte. Jeder Markt wird bestimmt von Einflüssen der Regierungen, Verbände, Interessengemeinschaften und Grosshändlern. Eine komplette Absicherung ist nur selten möglich.
Zudem ist es wichtig, dass nicht alle Menschen denselben Wärmeerzeuger im Haus oder in der Wohnung installiert haben. Eine reine Holzheizungslandschaft-Schweiz wäre wohl für die Erhaltung der Waldbestände nicht tragbar. Daher empfehlen wir, mehrere Informationen einzuholen und sich seinen Wünschen sowie Idealvorstellungen und seinem Budget klar zu sein.
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Quellen: Geothermie Schweiz, Erdsondenoptimierung, BVD, Admin, Statista, schweizstrom.ch, hev-schweiz.ch, bfs.admin.ch, energiedashboard.admin.ch