Energiesparende Sanierungsmassnahmen schonen nicht nur den Geldbeutel, sondern sind mittlerweile ein Muss. Denn eine bessere Dämmung kann den Wärmebedarf eines Gebäudes um mehr als die Hälfte reduzieren. Neben wirtschaftlichen Aspekten spielt heutzutage auch der ökologische Gedanke eine wichtige Rolle.
Verputzte Aussendämmung – nachhaltig dämmen
So erstaunt es nicht, dass immer mehr mineralische Dämmstoffe verwendet werden und Produkte auf Erdölbasis verdrängen. Hierbei erleichtern Eigenschaften wie Wärmedämmverhalten, Brand- und Dampfverhalten sowie Hitze- und Feuchtigkeitsschutz des jeweiligen Materials die Wahl für den richtigen Baustoff.
Das wichtigste Merkmal, welches viele mineralische Dämmstoffe im Bauwesen bis heute unverzichtbar macht, ist ihre Nichtbrennbarkeit. Dieser Vorteil ist bereits in den Grundmaterialien angelegt und wird nicht erst durch viele chemische Zusätze erreicht. Unterschieden wird zwischen den Brandschutzklassen A1 (nicht brennbar ohne brennbare Bestandteile) und A2 (nicht brennbar mit brennbaren Bestandteilen). Ebenfalls positiv sind die vielerorts kurzen Transportwege, die sich mit einem vergleichsweise geringen Energiebedarf bei der Herstellung gut auf die Ökobilanz auswirken. Dazu kommt die Recyclingmöglichkeit alter Mineral-Dämmstoffe.
Vorteile mineralische Dämmstoffe
- Nicht brennbar (Brandschutzklasse A1/A2)
- Hohe Widerstandsfähigkeit gegen Mikroorganismen (Algen und Pilze)
- Hohe Witterungsbeständigkeit
- Wasserdampf- und CO2-durchlässig
- Freie Wahl an Deckputzen
- Relativ hoher Schallschutz
Nachteile mineralische Dämmstoffe
- Mittelmässige Wärmespeicherkapazität
- Bedingt Feuchtigkeitsverträglich (nicht geeignet für die Sockeldämmung)
- Beim Verarbeiten ist auf die enthaltene Alkalität (ätzende Wirkung) zu achten
Häufig eingesetzte Dämmstoffe
Steinwolle
Zur Herstellung werden Steine wie Basalt, Kalkstein, Feldspat oder Dolomit geschmolzen. Zusätzlich fliesst Recycling-Steinwolle in die Produktion ein und manche Hersteller setzen zudem auf bis zu 25 % Altglas. Die homogene Dämmplatte ist zweischichtig aufgebaut und hat eine spezielle Oberfläche zur guten Putzhaftung.
Glaswolle
Bei Glaswolle kommt als Rohstoff vor allem Altglas zum Einsatz. Der Anteil beträgt oft bis zu 70 %, teilweise sogar 80 %, je nach Herstellerrezeptur. Dazu kommen in der Regel noch Sand, Kalkstein und Sodaasche, aber auch Schnittreste aus der Glaswollproduktion. Die Dämmplatte ist zweischichtig aufgebaut und hat eine spezielle Oberfläche für eine optimale Putzhaftung bei verputzten Aussenwärmedämmsysteme.
Mineralschaum
Wärmedämmplatten aus mineralischen Baustoffen bestehen hauptsächlich aus gebranntem Kalk, gegebenenfalls auch aus Zement und Quarzsand und aus einem oft aluminiumhaltigen Porenbilder. Gekennzeichnet sind die Platten durch ein geringes, spezifisches Gewicht und durch ihre Porosität.
Eine optimale und fachgerecht ausgeführte Fassadendämmung sorgt durch ihre vielen positiven Eigenschaften für ein rundherum angenehmes Raumklima. Als Pluspunkt bleibt der Gebäudewert erhalten oder wird sogar noch gesteigert.
Grundverbrauch pro m2
Mörtel zum Verkleben der Isolationsplatten ca. 3,5-4,5 kg / m2
Mörtel zum Einbetten des Glasfasergewebes ca. 6,0-8,0 kg / m2
Mineralischer Voranstrich ca.0,3 kg / m2
Mineralischer Deckputz 2,0 mm Kornstärke ca. 2,2 - 2,6 kg / m2
Mineralischer Fassadenanstrich bei zweimaligem Anstrich ca. 0,55 - 0,60 kg / m2
Der Plattenverbrauch richtet sich nach den Anzahl Quadratmetern der Fassadenfläche.
Mit der Berechnungshilfe «Dämmen, nicht nur malen!» bietet sich ein Instrument bei folgenden Fragen: Wie hoch sind die Mehrkosten einer gleichzeitigen Fassadendämmung im Vergleich zum ausschliesslichen Neuanstrich des Gebäudes?
Im Fazit werden die Kosten eines neuen Anstrichs jenen einer zusätzlichen Wärmedämmung gegenübergestellt.
Quelle: daemmen-nicht-nur-malen.ch