Die Bauherrschaft hat sich bei ihrem vielseitigen Hausbau Projekt bewusst für die Verwendung von Mondholz aus dem eigenen Wald und gegen chemische Holzschutzmittel zur Fassadenbehandlung entschieden. Doch nicht nur das hinterlässt Eindruck, sondern auch das freundliche Gesicht an der rohen Fassade, welches einem beim Besuch anlächelt und gute Laune verbreitet.
Mondholz im Überblick
Herr Roth, wie kam es zum freundlichen Mondgesicht an Ihrer Fassade?
«Für unseren Fussboden haben wir Eichenholz aus unserem Wald verwendet und bei der Verarbeitung verzog sich eines der Bretter in seiner Form. Eigentlich wollten wir dieses zuerst entsorgen, im allerletzten Moment entschied ich mich aber dann dafür, es an die Fassade zu nageln und es passte perfekt dazu.»
Kurt Roth war es wichtig, Holz aus seinem eigenen Wald zu verwenden, auch wenn dies eine längere Planungszeit bedeutete, da er das Holz selbst zusammen mit Freunden fällte. Insgesamt lag das Holz für die Fassade und Konstruktion während zwei Jahren im Wald und wurde nur mit sanften Mitteln gegen Käfer behandelt. «Man muss natürlich Freude daran haben und sich bewusst sein, dass es aufwändiger und teurer ist.», so Kurt Roth. Mit den Mondphasen habe er bereits im Garten experimentiert und für ihn war klar, dass er auch bei seinem Umbau Wert darauflegen möchte.
Was ist eigentlich Mondholz?
Mondholz oder auch Mondphasenholz sieht zunächst nicht viel anders aus als konventionell gefälltes Bauholz. Speziell daran ist, dass es zu einem bestimmten Zeitpunkt während des Mondzyklus gefällt wird. Nach der Fällung muss das Mondholz mindestens vier Wochen unbearbeitet aufbewahrt werden und im Idealfall wird der Stamm höher als die Krone gelagert. Das, damit das Wasser, welches sich im Holzinnern befindet, langsam in die Blätter oder Nadeln fliessen kann und dort verdunstet. Danach kann der Stamm weiterverarbeitet werden.
Was macht Mondholz so speziell?
Angeblich soll Mondholz besonders robust gegen Schimmel- und Insektenbefall sein. Weiter soll es ausserdem formstabiler, qualitativ hochwertiger und feuerresistenter sein. Obwohl nicht alles wissenschaftlich bewiesen ist, werden in vielen Berichten die aussergewöhnlichen Eigenschaften des Mondholzes beschrieben und einige Unternehmen setzen ausschliesslich auf Mondholz.
Wo sehen Sie persönlich den Vorteil, mit Eigenholz zu bauen?
Ein grosser Vorteil ist, dass das Holz bereits vor Ort ist und nicht zuerst geliefert werden muss. Ich konnte also fast ausschliesslich regional bauen, wobei nicht ganz alles mit Eigenholz möglich gewesen ist. Ein weiterer Pluspunkt war auch, dass ich die Verarbeitung des Holzes zwei regionalen Sägereien überlassen konnte.
Fazit – Was sagt der Fachmann zur Verwendung von Eigenholz?
«Um bei einem Neu- oder Umbau Eigenholz zu verwenden, muss mit der Planung bereits vor dem Holzschlag begonnen werden, um die Holzqualität, die Länge und die Dimensionen zu bestimmen.», so Peter Ramseier, Projektleiter Holzbau der GLB Emmental. Ihn persönlich überzeugt diese Bauweise, über den Mehraufwand muss sich die Bauherrschaft jedoch im Klaren sein.
Sie möchten den Bericht ausdrucken oder privat abspeichern? Laden Sie den Bericht jetzt als Dokument herunter!