Seit 1992 ist Samuel Kupferschmid bereits als Gipser bei der GLB Emmental tätig. Sozusagen «ein alter Hase im Geschäft». Nun tritt er im Sommer seinen wohlverdienten Ruhestand an. Samuel sieht auf erfolgreiche 30 Jahre in der GLB zurück, in welchen es neben den sonnigen Zeiten auch viele Veränderungen und Herausforderungen gegeben hat.
Das ist Samuel Kupferschmid
Beruf: Gipser
Arbeitsort: Emmenmatt, GLB Emmental
Alter: 63 Jahre
In der GLB seit: August 1992
Samuel, wie bist du damals auf die GLB gestossen?
Ursprünglich habe ich eine Lehre als Landwirt absolviert. Nach meiner Ausbildung habe ich dann sowohl als Landwirt wie auch als Gipser in einem anderen Geschäft gearbeitet. Obwohl die GLB einen gelernten Gipser gesucht hatte, habe ich mich beworben und zu meinem Erstaunen die Stelle erhalten. Ziemlich schnell merkte ich dann aber, dass mir doch noch nötiges Fachwissen fehlt, um die Kundschaft auf der Baustelle beraten oder Auskunft geben zu können. Deshalb habe ich mich dann für eine Zweitausbildung als Gipser entschieden. Rückblickend erlebte ich die letzten 30 Jahre sehr gut. An der GLB schätze ich, dass ich sehr schnell viel Verantwortung übernehmen konnte.
Was waren deine grössten Herausforderungen?
Als ich jünger war, habe ich mich schneller stressen lassen. Als in meinen Anfängen der Gruppenleiter wegen eines Unfalles plötzlich ausfiel, habe ich die Gruppenleitung für gut ein halbes Jahr übernommen. Da ich ins kalte Wasser geworfen wurde und von einem Moment auf den anderen funktionieren musste, ging es mir irgendwann gesundheitlich sehr schlecht. Ich würde sagen, dass ich damals kurz von einem Burnout gestanden habe. Rückblickend kann ich aber sagen, dass die Erfahrung als Gruppenleiter sehr lehrreich war. Heute sehe ich die Dinge lockerer und lasse mich nicht mehr so schnell aus der Fassung bringen.
Was hat sich in den 30 Jahren alles verändert auf der Baustelle?
Eine der grössten Veränderungen ist wahrscheinlich der Kundenkontakt. Früher war die Bauherrschaft zu Hause, es wurde mit ihnen zu Mittag gegessen und auf der Baustelle gearbeitet. Im Gegensatz zu damals sehe ich die Kundschaft kaum noch, wenn überhaupt. Beides hat sicherlich seine Vorteile. Früher konnte ich eine persönliche Beziehung zur Kundschaft aufbauen, heute kann ich dafür ungestört auf der Baustelle arbeiten.
Wie sehen deine Pläne für die Rente aus?
Ich habe zu Hause einen Garten, der bis jetzt etwas zu kurz gekommen ist. Weil ich jetzt Richtung Rente gehe, verbringe ich wieder mehr Zeit draussen und habe gemerkt, dass von meiner Ausbildung als Landwirt doch noch mehr hängen geblieben ist. Ich mag es, Pflanzen zu sähen, welche hier eigentlich nicht vertreten sind. Beispielsweise habe ich gerade Moringa, das ist ein Meerrettichbaum, selber gezogen. Jetzt lasse ich mich überraschen, ob es gut kommt. Ansonsten pflanze ich auch Tomaten, Kartoffeln (auf dem Hof eines Freundes) oder Salat. Einfach das, was mich gerade «gluschtet». Zudem werde ich nun auch wieder mehr auf Bauernhöfen von Freunden aushelfen. Ich muss aber aufpassen, dass ich nicht zu viel auf einmal annehme.
Wie gestaltest du dir neben dem Garten deine Freizeit?
Musik ist meine Leidenschaft. Ich singe im Jodlerklub Langnau und spiele auch noch Westerngitarre. Gitarre spiele ich aber hauptsächlich für mich.
Was möchtest du unbedingt noch machen, jetzt wo du in Rente gehst?
Reisen! Ich möchte nach Saudi-Arabien reisen, da es dort einen Fund von Gegenständen gibt, aus der Zeit, als das israelische Volk aus Ägypten ausgezogen ist. Das würde ich gerne sehen. Auch sonst möchte ich noch ein paar andere Reisen unternehmen. Wo genau es mich aber noch hinführt, ist noch offen.
Welche Tipps hast du für junge Berufsleute, die jetzt ihr Berufsleben als Gipser starten?
Ich sage immer; ein Handwerk genau lernen kommt vor dem Tempo. Es ist besser, sich Zeit zu nehmen und die Arbeiten richtig zu lernen. Denn mit der Routine kommt auch das Tempo. Ausserdem ist eine gesunde Kombination aus alt Bewährtem und neuen Innovationen wichtig. Junge Leute können viel von den alten Hasen lernen und auch umgekehrt.
Mit Samuel Kupferschmid geht nicht nur ein geschätzter Mitarbeiter in Rente, sondern auch jahrelange Erfahrung und Können. Wir danken Samuel herzlich für die vielen schönen und engagierten Jahre zusammen und wünschen ihm für seinen Ruhestand alles gute und weiterhin gute Gesundheit. Wir sagen herzlich DANKE, Samuel!
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