Spartenübergreifende Kompetenz — nachgefragt bei Daniel Witkowski

Daniel ist ein langjähriger GLBler mit spartenübergreifenden Kompetenzen. Bei ihm vereinen sich aufgrund seiner Erstausbildung Zimmermann EFZ das praktische Handwerkerfundament mit dem in Weiterbildungen erworbenen Planer-Know-how und den betriebswirtschaftlichen Kenntnissen.

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Ein Werdegang mit stetiger Weiterbildung und Weiterentwicklung erstreckt sich über das Berufsleben von Daniel Witkowski. Lassen Sie sich von ihm und seiner Erfahrung inspirieren.

 

Beruf: Projektleiter Planung
Arbeitsort: GLB Seeland
Alter: 51 Jahre jung
Bei der GLB seit: 30 Jahren

Daniel Witkowski

Witkowski-Daniel-2018

 

 

Wann hattest du deinen ersten Tag bei der GLB? In welcher Funktion? Und wie lange bist du in der heutigen Funktion bei der GLB tätig?

Das war super – ich habe am 1. August 1993 als Zimmermann bei der GLB gestartet, also der erste Arbeitstag war der 2. August, da der 1. ein Sonntag war. (lacht) Seit drei Jahren bin ich nun in der heutigen Funktion als Projektleiter Planung tätig.

 

Wie sieht dein beruflicher Weg genau aus?

Dank der GLB konnte ich einige Fort- und Weiterbildungen «auf dem hölzernen Weg» absolvieren.

Damals gab es verschiedene Module, welche absolviert werden konnten. Es begann mit dem Ausrechnen von Dreiecken und dem Zeichnen von geraden Linien, Richtung Konstrukteur, wie es heute heisst. So arbeitete ich einige Zeit draussen auf dem Bau, bildete mich gleichzeitig weiter und lernte Pläne zu zeichnen. Das Verhältnis vom Arbeiten auf der Baustelle und im Büro verschob sich langsam – und so rutschte ich immer weiter ins Büro, zeichnete Pläne und machte AVOR für die Zimmereifachleute.

 

Dann verspürte ich die Neugier, mich betriebswirtschaftlich weiterzubilden. Das fand ich spannend und intellektuell ansprechend, herausfordernd. Gleichzeitig durfte ich die Fachleitung des Holzbaus der GLB Seeland in Lyss übernehmen.

 

Im 2016 wollte ich eine Veränderung und arbeitete bei einem anderen Arbeitgeber. Nach zwei Jahren kehrte ich jedoch wieder zurück zur GLB als regionaler Projektleiter.

 

Was sind Ziele, welche du noch erreichen möchtest?

Die perfekte Baustelle (lacht) von der ersten gezeichneten Linie auf dem Plan bis zur Bauabnahme einen reibungslosen Ablauf, ohne Stolpersteine. Bisher habe ich noch nie eine perfekte Baustelle gesehen, deshalb ist es mein angestrebtes Ziel.

 

Was gefällt dir in deiner heutigen Funktion besonders?

Ich finde, das Gesamtpaket, welches wir als Firma anbieten und leisten können, ist einmalig und unerreicht. Das macht es interessant sowie spannend. Mir gefällt die Abwechslung und die Zusammenarbeit. Jeden Tag gibt es Kontakte mit unterschiedlichen Menschen sowie Charakteren oder auch kleinere oder grössere Probleme, welche es zu lösen gilt. Jeden Tag entsteht etwas Neues. Klar gibt es manchmal Sachen, welche nicht so laufen, wie dies geplant war, niemand ist fehlerlos. Aber auch dann finden wir immer eine Lösung.

 

Wie sieht ein typischer Berufsalltag aus bei dir?

Am Morgen mache ich als Erstes den Handwerkerrundgang. Das ist bei der GLB natürlich praktisch, weil alles unter einem Dach ist. Bei den Baustellen- und Projektleitern erkundige ich mich, ob alles läuft wie geplant, das Material vor Ort ist, oder ob noch zusätzliche externe Handwerker aufgeboten werden müssen. Der Austausch mit der Kundschaft, ob diese zufrieden sind oder ob irgendeine Art Unterstützung gefragt ist, ist genauso wichtig.

 

Danach folgt der administrative Teil — Offerten prüfen, Kosten kontrollieren, Pläne anpassen sowie nachtragen und mich allenfalls den beim Handwerkerrundgang gemeldeten Anliegen annehmen, damit alles effizient und reibungslos weitergeht.

 

Welche Herausforderungen prägen deinen Arbeitsalltag?

Jeder von uns hat einen hohen Grad an Eigeninitiative. Das prägt und fordert manchmal Konflikte. Selbstständig wird die Arbeit in die Hand genommen und eventuell zu wenig an die Folgen für die anderen gedacht.

 

Was wird dein nächstes Projekt?

Für einen ehemaligen Kindergarten- sowie Schulkollegen von mir konnten wir seit Jahren immer wieder unterschiedliche Bauprojekte ausführen. Letzten Herbst durften wir die ganzen elektrischen Installationen wechseln, das Dach reparieren und eine PV-Anlage installieren. In diesem Jahr dürfen wir mit der Badezimmersanierung starten und einige Böden verlegen. Darauf freue ich mich speziell, weil es eine langjährige Freundschaft ist.

 

Gibt es eine besonders lustige Anekdote?

Natürlich gibt es einige (schmunzelt) — ein Running Gag: früher kam es öfters vor, wenn wir bei privater Bauherrschaft auf der Baustelle gewesen sind, wurden «die von der GLB» von der Bauherrschaft zum Znüni eingeladen und die anderen Dorfhandwerker haben ihr Sandwich auf ihrer Werkzeugkiste gegessen. Das prägt die Dorfhandwerker wohl bis heute noch.

 

Was ist typisch für dich?

Eine organisierte Unordnung auf dem Pult (schmunzelnd).

 

«Daniel ist ein hilfsbereiter Team-Player. Sein fundiertes Wissen ist ein grosser Bestandteil unserer Planungsabteilung in Lyss.»

 

Roland Stutz, Fachleiter Planung GLB Seeland

Stutz_Roland-2020

 

 

Du bist ja seit jeher in der Baubranche tätig. Wie siehst du die ganze Entwicklung der Baubranche mit der Digitalisierung, der maschinellen Entwicklung? Ist es wirklich besser geworden oder ist die frühere Bausubstanz besser gewesen?

Das coole ist, dass ich den ganzen Technologiesprung in dieser Branche 1:1 miterleben durfte, da diese grosse Entwicklung genau in meiner Zeit geschehen ist. Es ist schon nötig und richtig, dass es in diese Richtung geht. Jetzt müssen nur noch die Menschen mit dem Ganzen mitkommen. Vielleicht wird die übernächste Generation so veranlagt sein, dass sie diese Technologien sowie Möglichkeiten entsprechend verarbeiten kann.

 

Hast du dein eigenes Zuhause auch gebaut oder umgebaut?

Wir haben umgebaut — auch mit vielen Arbeitskollegen der GLB (schmunzelnd).

Beim «Hölzigen» habe ich auch versucht, mitzuhelfen. Aber die Erfahrung zeigt, dass die Kapazität des Bauherrn beschränkt ist, wenn er nebenbei arbeitet.

 

Hast du einen Tipp für die Bauherrschaft?

Wir werden oft kontaktiert, ein von der Bauherrschaft erworbenes Haus anzusehen, um es umzubauen. Ich rate und empfehle, die GLB bereits in der Kaufphase mit ins Boot zu holen. Wir können schon zu diesem Zeitpunkt beraten und die Bausubstanz analysieren und auch einschätzen, was für Investitionen oder Sanierungen anstehen werden. Schade ist, wenn die Leute ihr Traumhaus kaufen und sie auf den Boden der Realität geholt werden, wenn sie sanieren möchten.