Urbanes Leben liegt im Trend. In den 1990er Jahren hatten viele den Wunsch, aus der Stadt hinaus aufs Land und ins Grüne zu ziehen. Diese Entwicklung hat sich in den letzten Jahren um 180° gedreht, weil die allgemeine Wohnsituation und die Bedürfnisse sich stark verändern. Die Schweizer Bevölkerung wächst und die Nachfrage nach bezahlbarem innerstädtischem Wohnraum steigt stetig. Neben Wirtschaftlichkeit und Energieeffizienz erhalten dabei Werte wie Nachhaltigkeit und Wohngesundheit eine immer grössere Bedeutung.
Der Lockruf der Stadt
Die städtische Lebensweise macht ökonomisch und ökologisch durchaus Sinn. Durch attraktive Wohnformen mit sozialen und kulturellen Strukturen, Einkaufsmöglichkeiten, vielfältigen Unterhaltungs- und Freizeitangeboten, attraktiven Naherholungsgebieten sowie direkter Anbindung an die optimierten öffentlichen Verkehrsnetze ist eine hohe Lebensqualität garantiert. Angenehme Nebeneffekte: Von weniger Pendlerverkehr und den städtischen Konzepten zur Begrünung der Quartiere profitieren alle künftigen Generationen.
Entwicklung und Verdichtung nach innen
Im Jahr 2014 nahm das Stimmvolk das neue Raumplanungsgesetz (RPG1) mit 63 Prozent Ja-Stimmen deutlich an. Das überarbeitete Gesetz soll die Zersiedelung eindämmen und das Kulturland besser schützen, indem vorhandenes Bauland mobilisiert und die Siedlungsentwicklung nach innen vorangetrieben wird. Künftig dürfen Bauzonen nur noch so gross sein, dass sie den erwarteten Bedarf für die nächsten 15 Jahre abdecken.
Da der Platz für neuen Wohnraum begrenzt ist, müssen Baulücken geschlossen und brachliegender Baugrund verdichtet werden. Neu erschlossene Lebensräume und nachverdichtete Einfamilienhausquartiere müssen attraktiv und nachhaltig bebaut sein, sich harmonisch in Bestehendes eingliedern und für ein ausgeglichenes Verhältnis von Wohnraum und Grünflächen und damit für mehr Lebensqualität sorgen.
Nachhaltiges Bauen
Nicht nur die Reduktion des Energieverbrauchs ist das Ziel der Nachhaltigkeit auf dem Bau. Es rückt insbesondere auch die verschwendeten Potenziale eines Rohstoffs in den Fokus. Nur wenn der gesamte Lebenszyklus eines Rohstoffes ganzheitlich betrachtet und ressourcenschonend sinnvoll eingesetzt wird, kann von nachhaltigem oder „grünem“ Bauen gesprochen werden. Nachhaltige Rohstoffe müssen sich in allen Lebensphasen eines Gebäudes bewähren - von der Planung und dem Bau über die Nutzung und Erneuerung bis hin zum Rückbau und der Entsorgung.
Wohngesunde Baustoffe wie beispielsweise Lehm und Holz sind zeitlos schön und schaffen in vielerlei Hinsicht ein tolles Ambiente innen wie aussen. Sie sorgen langfristig für ein Gleichgewicht zwischen Natur und Urbanität und leisten gleichzeitig einen Beitrag für Umwelt und Klima.
Die nachhaltigen Aspekte auf einen Blick
Im Vergleich zur bisherigen Baupraxis haben die nachfolgenden Themen an Bedeutung gewonnen und sind künftig zwingend zu berücksichtigen:
- Qualitative Entwicklung nach innen (Verdichtung)
- Aufstockungen von bestehenden Bauten wo sinnvoll und machbar
- Die bis anhin für eine innere Verdichtung hinderliche «Ausnützungsziffer» wird abgeschafft oder für noch verbleibende Geltungsbereiche neu definiert
- Schaffung von qualitativ hochwertigen Innenräumen und Begegnungszonen mit natürlichen Rohstoffen
- Senkung der Temperaturen in Städten und dicht bebauten Siedlungen mit Renaturierungen von verdichten Asphalt- und Betonflächen sowie der Realisierung von Fassaden- und Flachdachbegrünungen
- Anlegen von Grünflächen mit einheimischen Pflanzen und einem hohen Biodiversitätsstandard
- Gewässerabstände zu Bauten werden neu definiert und ausgeweitet
- Die Retention und Nutzung des Niederschlagwassers
- Förderung und Management der hauseigenen Energieproduktion (Energieautarke Häuser)
Bauen mit Blick auf die kommenden Generationen
Bei der Gestaltung urbaner Quartiere sind kreative und intelligente Bau- und Verdichtungslösungen, innovative Denkansätze und Know-how gefragt. Im Zentrum steht dabei die Frage, wie eine jahrzehnte- oder gar jahrhundertalte Bausubstanz umgestaltet und nach neuestem Stand der Technik sowie den individuellen ästhetischen Empfindungen der Bauherrschaft entsprechend umgebaut werden kann. Einerseits soll der Charme des Alten erhalten bleiben und andererseits will in Sachen Dämmung und Haustechnik sowie dem Einsatz nachhaltiger Baustoffe den neusten ökologischen und ökonomischen Massstäben entsprochen werden.
Durch die Umgestaltung ergeben sich für die Besitzerinnen und Besitzer neue und erweiterte oder aufgestockte Häuser beispielsweise bringen ihnen Mieteinnahmen. Sie schaffen damit neuen Wohnraum für andere Menschen.
Die GLB Fachspezialisten, Berater und Planer befassen sich intensiv und tagtäglich mit dieser Thematik, so dass sie gemeinsam mit Ihnen qualitativ hochwertige, nachhaltige und attraktive Bauten entwickeln können.
Insbesondere das «GLB greenline» Gesamtkonzept trägt dazu bei, sinnvolle und massgeschneiderte Schritte einzuleiten.