Stärnetöri – Altholz ins Bauprojekt integrieren!

«Charakteristischer Vertreter eines Emmentaler Wirtshauses» – So steht es im Bauinventar des Kantons Bern. Und die Umschreibung könnte besser nicht passen. Verzierungen und ein auffälliges Wirtshauszeichen schmücken das seit 1800 stehende und als schützenswert eingestufte Restaurant Sternen Neumühle in Zollbrück.

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Die Bauherrschaft sah in dem Zeugen vergangener Zeiten nicht nur Geschichte, sondern auch das vielversprechende Potenzial. Mit dem Umbau des alten Ökonomieteils will das Restaurant ein verbessertes Erlebnis schaffen und eine effiziente und nachhaltige Bewirtschaftung der Gäste erreichen. Nebst hochmodernen Zimmereiarbeiten durften wir auch den rollstuhlgängigen Eingang zum alten Tenn mitgestalten.

 

Den historischen Charakter bewahren

Ein wichtiges Kriterium: Der historische Charakter soll bewahrt werden. Mit dem Einsatz der alten Tennstore konnten wir dies berücksichtigen und so den Eingangsbereich zu einem wahren Blickfang machen. Einladend hängen die massiven, von Handwerkskunst geprägten Tore, jederzeit geöffnet, an der modernen Fassade. Könnten sie sprechen, würde bestimmt das ein oder andere Dorfbeizgeheimnis ans Licht geraten.

 

Hand in Hand

Planung, Ausführung und das Arbeiten Hand in Hand mit der Denkmalpflege gehören bei der GLB zum Alltag und bilden einen wichtigen Bestandteil des täglichen Arbeitsablaufs.

Vor Baubeginn erstellt unser Fachpersonal mit modernster Massaufnahmetechnik einen digitalen Zwilling des Gebäudes. So können allfällige Konflikte bereits im frühen Stadium bei der Planung vermieden werden. Die 3D-Visualisierungen sind auch für die Materialisierung und Farbgebung von bestimmten Baustoffen nicht mehr wegzudenken. Dies bietet der Bauherrschaft ein besseres Verständnis für das geplante Projekt und sie profitiert auch von der Kosteneffizienz.

 

«Altes zu bewahren und mit Neuem zu kombinieren, ist für einen Zimmermann eine Herzensangelegenheit. Die harmonische Zusammenarbeit mit meinem Team und der Bauherrschaft, machte dieses Projekt unvergesslich.»

 

Christian Gerber, Holzbau-Polier, GLB Emmental

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Das nötige Feingespür

Bei der Ausführung ist das handwerkliche Geschick jedes einzelnen Mitarbeitenden wichtig. Besonders bei diesen traditionellen, nicht maschinengesteuerten Arbeiten braucht es das geschulte Auge für die Farbgebung, Präzision und das nötige Feingespür bei der Einarbeit der Tür. Dies erreicht man nur durch langjährige Erfahrung und einen grossen Berufsstolz.

 

 

Ästhetisch und nachhaltig

Die Verwendung von Altholz ist nicht nur eine ästhetische Entscheidung, sondern auch ein nachhaltiger Aspekt. Altholz aus alten Gebäuden kann sorgfältig aufbereitet und in die Renovierung integriert werden. Dies ermöglicht einerseits die Reduktion von Abfall, andererseits verleiht es dem Gebäude auch eine einzigartige und persönliche Note.

 

Möge das alte Tor noch weitere Jahrhunderte lang Menschen durch die eingebaute Türe ein und aus gehen lassen. Schliesslich sollen auch kommende Generationen von dieser Handwerkskunst inspiriert werden.

 

Haben wir Ihr Interesse geweckt?